[Interview] Warum es auf die Helden im eigenen Team ankommt

Auf meinem Blog möchte ich in den kommenden Monaten besondere Menschen vorstellen. Menschen, mit denen ich gerne zusammenarbeite, die mich – auch mental – unterstützen oder die mir jederzeit zur Seite stehen. Es sind Partnerinnen und Partner, die ich in meiner Selbstständigkeit als Texterin nicht mehr missen möchte. Denn eines ist klar: Als Freiberuflerin im Homeoffice habe ich zwar alle Freiheiten und bin mein eigener Herr (bzw. meine eigene Herrin 😉), in einem starken Netzwerk lassen sich aber ganz andere und umfassendere Projekte für die Kunden stemmen. Dazu muss man heutzutage nicht unbedingt persönlich an einem Tisch sitzen. Unsere digitalisierte Welt macht so eine Zusammenarbeit auch über Grenzen hinweg ganz einfach möglich.

Interview mit Benjamin Link

Geschäftsführer Gute Helden GmbH & Co. KG

Vor meiner Zeit als freiberufliche Texterin habe ich viele Jahre in unterschiedlichen Unternehmen gearbeitet. Dabei hatte ich mit noch unterschiedlicheren Arbeitskollegen zu tun. Es gibt welche, deren Namen ich sogar schon wieder vergessen habe. Andere dagegen bleiben mir gut in Erinnerung. So ist es auch mit Ben. Er war vor etwa acht Jahren mein Kollege in der Marketing-Abteilung von TeamViewer.

Ben war ein Jungspund, bei dem ich damals schon dachte: „Wow, was der so alles drauf hat.“ Und das auf eine sehr sympathische Weise, die er sich bis heute beibehalten hat. Mit seinem Team, den Klickleuten, ist er „meine“ Online-Marketing-Agentur, wenn es um die technische Umsetzung von Webprojekten geht.

Ach ja, bei der Umsetzung meiner Website textgenial hat er auch die Finger im Spiel gehabt 🙂

Petra: Du hast erst kürzlich die Guten Helden® GmbH & Co. KG gegründet, zu der auch die Marken „klickleute“ und „Vereinslinie“ gehören. Erzähl mal ganz kurz: Wie kam es dazu?

Ben: Als ich 2011 als Mitarbeiter in das Sporthaus meines Vaters eingestiegen bin, habe ich mir ein Geschäftsfeld gesucht, in dem ich viel Optimierungspotenzial sah: die Ausstattung von Sportvereinen. Der Markt war zu diesem Zeitpunkt vorwiegend durch lokale Teamsport-Händler dominiert, die alle ähnliche Marken und Produkte anboten.

Um ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, erarbeitete ich in den folgenden Jahren ein Konzept, in dem wir Vereine professionell mit einheitlicher Bekleidung ausstatten. Die Pilotkunden erhielten einen Online-Shop, aus dem die Vereinsmitglieder direkt bestellen konnten und ihre Bestellungen inklusive offizieller Vereinsbeschriftung direkt nach Hause geliefert bekamen. Der aufwändige Prozess von Bestellaufnahme, Zahlungsabwicklung und Ausgabe entfiel komplett. Das Konzept setzten wir in der Produktivphase unter dem Namen vereinslinie.de um, wobei wir eine interessante Nische erschlossen: Inzwischen betreuen wir vorwiegend in Deutschland und Österreich über 750 Vereine, vom Fußballverein bis zu Tänzern oder Musikvereinen.

Logo Gute HeldenDieses Konzept erweiterten wir 2016 auch auf den B2B-Bereich. Unter dem Titel „Für Gute Helden“ bieten wir Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter (=Gute Helden) mit einem passenden Heldendress auszustatten, mit dem sie täglich Heldenleistungen vollbringen. Emotionen und Storytelling funktionieren erfahrungsgemäß bei der Mitarbeitermotivation besonders gut, weshalb wir auch mit dieser Marke inzwischen bundesweit in Unternehmen vertreten sind.

Als Gesellschafter betreuen mein Geschäftspartner York und ich seit diesem Jahr mit unserer Marke „klickleute“ zahlreiche Unternehmen im Bereich Online-Marketing, und zwar in den Bereichen E-Commerce, Website-Erstellung, SEA oder SMA.

Petra: Und wie viele „Helden“ arbeiten mittlerweile bei euch in der Agentur?

Ben: Wir sehen unsere Mitarbeiter natürlich ebenfalls als Helden, auch wenn der Claim „Für Gute Helden“ sich im Marketing-Gedanken auf unsere Kunden sowie deren Mitglieder und Mitarbeiter bezieht.

Neben York und mir als Gesellschafter arbeiten zwei kreative Mediengestalter, eine Expertin für Geomarketing und E-Commerce sowie eine Betriebswirtin in unserem Team. Eine enorm zuverlässige Aushilfe hält uns den Rücken frei und eine Auszubildende lernt gerade unsere Marken kennen. Auf unser Team sind wir wirklich sehr, sehr stolz: Wir haben ein großartiges Gemeinschaftsgefühl, jeder packt im Bereich der Kollegen mit an, wenn es brennt. Alle Mitarbeiter können sich selbst organisieren, und niemand schimpft, wenn es mal eine halbe Stunde länger dauert.

Ich kann es nur aus Perspektive der Geschäftsführung sagen: York und ich kommen jeden Tag gerne ins Büro und freuen uns darauf, mit unserem Team zu arbeiten.

Petra: Für mich bist du bei den Klickleuten der „Alleskönner“ – in welchen Bereichen siehst du dich besonders stark? Welche Themen liegen dir am Herzen?

Ben: Bei der Gründung eines Unternehmens kommt man nicht darum herum, sich mit vielen Aspekten zu beschäftigen. Im positiven Sinne erhalten Unternehmer dadurch als Generalisten einen Blick über den Tellerrand, der als Angestellter meist verwehrt bleibt. Im negativen Sinne beschäftigt man sich zwangsläufig mit Themen, die persönlich wenig Freude bereiten, aber dennoch erarbeitet werden müssen.

Bevorzugt halte ich mich im Bereich Online Marketing bei der Umsetzung von Webprojekten auf. Mir bereitet es viel Freude, mich in neue Projekte einzudenken und diese schrittweise entstehen zu sehen. Dabei komme ich dazwischen natürlich immer gerne zu unseren eigenen Webprojekten zurück – insbesondere zu Vereinslinie, für das ich viel Herzblut investiere, um Prozesse zu optimieren und das Nutzererlebnis weiter zu verbessern.

Petra: An welches Kunden-Projekt erinnerst du dich immer wieder gerne – und warum?

Ben: Es gibt sogar einige Kundenprojekte, die mir sehr positiv in Erinnerung geblieben sind. Insbesondere dann, wenn die Erwartungshaltung unseres Kunden niedriger war, als das tatsächlich gelieferte Ergebnis.

Ein konkretes Beispiel für ein solches Projekt ist das Unternehmen eines Messebauers, für das ich vor einigen Jahren ein umfangreiches E-Commerce-Projekt realisiert habe. Der Geschäftsführer war so glücklich über das Ergebnis, dass er seit Jahren eine persönliche Weihnachtskarte mit einer Flasche Wein sendet. Die persönlichen Briefing-Termine, die gewährten Freiräume bei der Umsetzung und die freundliche Art der beteiligten Personen sind in meiner Erinnerung sehr positiv besetzt.

Petra: Woher nimmst du die Energie, so viele parallele Projekte anzustoßen? Und das noch erfolgreich dazu? Was ist dein Geheimrezept?

Ben: Auch wenn es DHDL und die Werbeanzeigen erfolgreicher Jungunternehmer in meiner Facebook-Timeline suggerieren wollen: Ein Geheimrezept für Energie oder erfolgreiche Projekte gibt es wohl eher nicht.

Gründung hängt meiner Erfahrung nach mit hohem Arbeitseinsatz und zahlreichen Entbehrungen zusammen. Dessen war ich mir aber vor meiner Gründung bewusst und habe gemeinsam mit meiner Frau entschieden, dass lange Arbeitstage und ein phasenweise sehr geringer Unternehmerlohn ein akzeptabler Bestandteil meiner Selbstständigkeit sind. Eine Familie oder ein gleichberechtigter Gesprächspartner hilft, sich selbst zu reflektieren, aus Tiefen zu holen und Höhen zu genießen.

"Um Projekte am Laufen zu halten, benötigst du ein Team, auf das du dich umfassend verlassen kannst. Dann ist es möglich, Kompetenzen zu verteilen und dich selbst mit deiner Energie zielgerichtet zu konzentrieren."

Petra: Wer hat dich in deiner beruflichen Laufbahn am meisten beeinflusst? Gibt es da ein Vorbild?

Ben: Durch meinen Vater kam ich früh in Kontakt mit Selbstständigkeit. Als ich 13 war, eröffnete er sein erstes Sporthaus, in dem ich regelmäßig Aufgaben übernahm. So kam ich zwangsläufig mit vielen positiven wie negativen Aspekten der Selbstständigkeit in Berührung. Letztlich waren diese Erfahrungen aber die Basis, mich für eine eigene Gründung zu entscheiden – die ich übrigens nie bereut habe.

Petra: Was glaubst du, welche Themen werden im Online Marketing zukünftig immer wichtiger werden? Wie habt ihr euch als Agentur schon dafür gewappnet?

Ben: Generell erachte ich es als sinnvoll, sich zu spezialisieren, um erfolgreich zu sein. Im Agenturbereich haben wir das gerade durch eine Fokussierung auf den Bereich E-Mobilität getan. Durch umfassendes Wissen und Verständnis des Themas und die konsequente Ausrichtung unserer Agentur auf dieses Geschäftsfeld (drei E-Autos als Dienstwagen, geplante PV-Anlage etc.) konnten wir überraschend schnell gute Kontakte knüpfen und dadurch auch spannende Projekte umsetzen. Wir betreuen natürlich weiterhin branchenübergreifend B2B-Kunden, konzentrieren uns aber intensiv auf dieses Geschäftsfeld.

Ansonsten gilt es eher am Ball zu bleiben, um Trends zu erkennen und das Wissen unserer Mitarbeiter kontinuierlich zu erweitern.

Petra: Und noch ganz zum Schluss: Welche Unternehmen mit welchen Zielen sollten unbedingt mit euch zusammenarbeiten?

Ben: Ich drehe das frech und antworte aus unserer Perspektive: Wir möchten mit Unternehmen zusammenarbeiten, die selbst Freude an ihren Produkten bzw. Leistungen haben und stolz darauf sind, diese am Markt anzubieten. Davon lassen wir uns nämlich gerne anstecken – was erfahrungsgemäß dazu führt, dass die Ergebnisse besser sind und der Prozess allen Beteiligten mehr Spaß macht.

Petra: Vielen Dank für deine ausführlichen und spannenden Antworten auf meine teils schnippischen Fragen 😉 Ich hoffe, wir werden noch das ein odere andere gemeinsame Web-Projekt zusammen wuppen.

Mein Interviewpartner

Benjamin LinkBenjamin Link ist Mitgesellschafter der Gute Helden GmbH & Co. KG aus Wiesenbach bei Heidelberg. Mit seiner Online-Marketing-Agentur klickleute unterstützt er Unternehmen in Sachen Web-Entwicklung und -optimierung. Ziemlich charmant überzeugt er mit frischen Ideen und professioneller Arbeit.

Ein Typ, den man sich warm halten sollte 😉

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