Es gehört zum guten Ton.
Wenn du deine Geschäftsbeziehungen pflegen möchtest, solltest du vor Weihnachten einen offiziellen Gruß senden, so der Business-Knigge.
Für viele Angestellte oder Selbstständige ist das ein lästiges Übel, denn es kostet Zeit und bedeutet Arbeit. Denn sicher möchtest du nicht irgendeine 08/15-Karte verschicken.
Weil du dir vermutlich jedes Jahr die gleiche Frage stellst, wie und wann du das mit der Weihnachtspost am besten erledigst, entsteht unterbewusst ein gewisser Druck. Der wird dann ziemlich unangenehm, wenn Anfang Dezember schon die ersten Mails und Karten eintrudeln, du selbst aber noch keine Idee hast, wie du deine Weihnachtsgrüße formulierst und in welcher Form du sie deinen Geschäftspartnern oder Kunden sendest.
NICHT wie alle Jahre wieder
Weihnachten ist der ideale Zeitpunkt, mit seinen Kunden und Geschäftspartnern auf eine besondere Weise in Kontakt zu treten. Es geht um Wertschätzung und Anerkennung. Darum, dass man sich für das vergangene Jahr bedankt – für die Aufträge, das Engagement, die Zusammenarbeit und das Vertrauen, das man sich gegenseitig geschenkt hat. Danke sagen und fröhliche Weihnacht wünschen, hört sich einfach an. Damit deine Weihnachtspost aber beachtet und deine Botschaft auch wirklich ankommt, gilt es im Wesentlichen drei Herausforderungen zu meistern.
3 Herausforderungen für eine wirkungsvolle Weihnachtspost
Auf die Botschaft kommt es an.
Der Text muss nicht zwingend „süß“ klingen, wie ich es im Titel angedeutet habe. Aber nett und zuvorkommend darf er schon sein. Wie bei jedem anderen Content für deine Zielgruppe gilt es ganz besonders bei der Weihnachtspost, dass du dich kurz und prägnant fasst. Hast du eine überschaubare Anzahl von Geschäftskontakten, wäre es denkbar, jedem Geschäftspartner einen sehr individuellen und persönlichen Gruß zu senden. Zumindest solltest du neben einem Standardsatz noch ein oder zwei Zeilen dazu schreiben. Das unterstreicht deine Wertschätzung gegenüber dem Adressaten.
Deine Botschaft sollte in keinem Fall werblich sein. Irgendwelche Projektangelegenheiten klären oder über mögliche Projekte im neuen Jahr sprechen, ist nicht angebracht.
Wähle eine Verpackung bzw. Gestaltung, die zu dir und deinem Unternehmen passt und deine Zielgruppe visuell anspricht.
Setze bei der Weihnachtspost ganz gezielt auf eine edle Variante. Egal, ob Karte, Brief oder Päckchen: Hier kommt es darauf an, dass du dich für eine besondere oder edle Gestaltung entscheidest. Das muss nicht teuer sein. Es sollte sich aber vom Rest deiner „normalen“ Korrespondenz abheben.
Mit der Weihnachtspost ist es nämlich in etwa so wie mit einer Bewerbung. Wenn du nicht aus der Masse herausstichst, gerätst du schnell wieder in Vergessenheit.
Du kannst beispielsweise einen humorvollen Spruch wählen oder einen sehr tiefsinnigen. Oder du gestaltest zusammen mit deinen Kindern Karten mit unterschiedlichen Motiven, wenn du weißt, dass diese bei deinem Geschäftskontakt gut ankommen. Du könntest die Weihnachtspost am Bespiel von Sabine Dinkel aufhübschen, in dem du selbst weihnachtliche Motive zeichnest. Mit ihrer Vorlage sollte das kinderleicht gelingen.
Nebenbei hört ihr „In der Weihnachtsbäckerei“, und der Nachmittag wird zu einer gelungenen Weihnachts-Bastelaktion.
Ein Blick bei Pinterest oder Instagram kann deine Kreativität noch mehr beflügeln. Einfach nach „Geschäftliche Weihnachtspost“ bzw. nach #weihnachtspost bei Instagram suchen, und es werden dir zahlreiche, originelle Möglichkeiten präsentiert.
Die Qual der Medium-Wahl
Der Klassiker: Weihnachtskarte
Die Weihnachtskarte ist der Klassiker, wenn es um die Weihnachtspost geht. Und es ist sicher nicht die schlechteste Wahl, denn schöne Karten per Post hält schließlich jeder gerne in den Händen, wenn ansonsten eher E-Mails ins Postfach flattern. Außerdem kannst du die Karte an eine Pinnwand, an den Bildschirm oder an einem anderen Ort in deinem Büro sichtbar aufstellen oder -hängen und dich daran bis Weihnachten erfreuen.
Die Kartenauswahl ist schier unbegrenzt. Google liefert mir 7.530.000 Ergebnisse, wenn ich nach „Weihnachtskarten“ suche. Gleich auf der ersten SERP (Search Engine Result Page) werden mir mehrere Portale angezeigt, die damit werben, dass man ganz einfach die Karten selbst gestalten könne – personalisiert und individuell mit dem eigenen Logo und in den Unternehmensfarben. Geeignet für diejenigen unter euch, die wenig Zeit oder Muße für besonders aufwendig gestaltete Weihnachtskarten haben.
Zum Auspacken: Geschenke per Päckchen
Wenn du gerne eine Kleinigkeit verschenken möchtest, kannst du deine Weihnachtsgeschenke per Päckchen versenden. Es müssen aber nicht immer nur Wein oder Pralinen sein. Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Nettigkeiten, zum Beispiel Personalisiertes fürs Büro oder den Schreibtisch. Beachte aber, dass jeder wahrscheinlich genügend Kugelschreiber auf dem Tisch liegen hat 😉
Übrigens, welchen Wert dein Geschenk nicht überschreiten sollte und was du sonst bei Geschenken an Geschäftspartner beachten solltest, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Die Stimme zählt: Telefonanruf
Wenn du weißt, dass ein bestimmter Geschäftspartner keine Karten o.ä. mag und ein Telefonat bevorzugt, nimm dir lieber die Zeit und rufe ihn oder sie an. Bleibe aber in diesem Anruf beim Danke sagen und erkundige dich beispielsweise, wie dein Gegenüber die Weihnachtsfeiertage verbringt. Über Projekte und eine weitere Zusammenarbeit zu sprechen, sollte dabei nicht im Vordergrund stehen.
Für größere Aufmerksamkeit: Video
Ein Video zu drehen, ist natürlich mit Aufwand verbunden. Die Trierer Agentur Moccamedia hat 2016 dieses lustige Video gedreht, das ihr ziemlich viel Aufmerksamkeit beschert hat. Dankeschön und Weihnachtsgruß kommen zwar erst ab Minute 3:25, also in den letzten Sekunden des Videos, es wird aber bis dahin keine Sekunde langweilig.
Ein No-Go: Weihnachtspost per E-Mail
Wir leben zwar in einer zunehmend digitalisierten Welt. Weihnachtsgrüße per E-Mail verschwinden aber oft im Spam-Ordner, besonders wenn du Bilder anhängst oder animierte GIFs eingefügt hast (macht das überhaupt noch jemand?!).
Entweder die Weihnachtspost kommt so erst gar nicht an oder wird höchstens einmal kurz überflogen und verschwindet dann in den Tiefen des E-Mail-Postfachs. Ohne Wirkung also.
Das Gleiche gilt für Grüße, die du über Facebook, Instagram, WhatsApp & Co. sendest. Ich selbst bin zwar auch wieder gespannt, wer mir dieses Jahr über die sozialen Netzwerke weihnachtliche Videos zukommen lässt, im geschäftlichen Umfeld hat das aber nichts zu suchen. Das wirkt eher kitschig und unprofessionell. Es sei denn, du überlegst dir hier etwas ganz besonders Originelles.
Natürlich kannst du in E-Mails mit deinen Geschäftspartnern, Kunden oder Auftraggebern, ein paar nette Worte zur Adventszeit und die Weihnachtsfeiertage loswerden, wenn du mit ihnen im Dezember oder kurz vor den Feiertagen noch Kontakt hast.
Das ersetzt aber nicht die offizielle Weihnachtspost.
Lasst uns kreativ und mutig sein
Wer sich früh genug Gedanken über seine geschäftliche Weihnachtspost macht (warum nicht schon im Spätsommer damit beginnen und sich auf die Weihnachtszeit einstimmen?) und sich professionelle Unterstützung von Grafiker, Texter oder einer Agentur holt, kann mit einem besonderen Weihnachtsgruß bei seinen Geschäftspartnern punkten.
Eine persönliche, ausgefallene oder besonders herzliche Weihnachtspost wirkt nach. Deine Geschäftsbeziehung wird dadurch gestärkt, Vertrauen aufgebaut, und es macht beiden Seiten noch mehr Spaß, miteinander zu arbeiten. Eine gute Voraussetzung für das neue Jahr.
Wenn du dieses Jahr zu spät dran sein solltest, mach dir keine Sorgen. Eine prima Alternative zur klassischen Weihnachtspost ist der Neujahrsgruß, den du am besten Mitte Januar, wenn alle wieder aus den Weihnachtsferien zurück sind, versendest.
Der Neujahrsgruß geht mit Sicherheit nicht im Weihnachtstrubel unter. Das ist doch schon einmal ein großer Pluspunkt.
P.S.: Wie viele deutsche Weihnachtslieder mit welchem „richtigen“ Titel verstecken sich in diesem Artikel? Nicht alle sind wortwörtlich zu nehmen und manchen Titeln fehlt z. B. ein Wort, aber wenn du aufmerksam liest, wirst du es heraufinden.
In diesem Sinne – einfach textgenial