Gute Texte sind nicht gut genug oder wie James Bond das Internet retten kann

Das Internet ist voll davon.

Voll von Content hier und Content da. Von Bildern, Videos, Audios und Texten.

Und das Internet ist gemein, denn es gibt mittlerweile so viele Inhalte, die um ihre Leserschaft werben. Ich beobachte bei mir selbst hin und wieder, wenn ich bei meinen Recherchen vom hundertsten zum tausendsten komme und immer weiter in die Tiefen des digitalen Universums einsteige. Je nach Thema und Auftrag ist der tiefe Einstieg für mich natürlich nötig, aber oft auch eine Zeitverschwendung. Und Ärgernis zugleich.

Bei meinen Recherchen werde ich manchmal mit gut gemachten (Info-)Grafiken, Erklärvideos oder auch lesenswerten Blogartikeln, die mich zum Schmunzeln bringen, belohnt. Aber viel zu oft enttäuschen mich gerade schlechte Textinhalte.

Das mag daran liegen, dass ich als Texterin mit Adleraugen auf diese Inhalte schaue. Ich bin mir sicher: Auch ein ONOL (Otto Normal Online Leser = eigene Wortschöpfung  ) wird die zunehmend schlechte Qualität bei Websitetexten, Produktbeschreibungen oder Blogartikeln bemerken.

Wenn der play button attraktiver ist als eine Überschrift

Ganz anders entwickeln sich (bewegte) Bilder. Es war noch nie so einfach, Videos selbst zu drehen und sie in Nullkommanichts ins Internet hochzuladen. Dass es so einfach ist, macht die ganze Sache für viele interessant, und bewegte Inhalte sind in der Regel leicht konsumierbar. Meine beiden Kinder (4 und 7 Jahre) fasziniert der kleine „play button“ mehr als öder Text. In dem Alter sind Filme einfach unglaublich fesselnd. Da ist der Anspruch auf Qualität noch nicht entscheidend.

Dabei können sich hinter scheinbar langweiligen Buchstaben und Wörtern geheimnisvolle und mitreißende Geschichten verbergen (zum Glück lassen sich meine Kinder auch von guten Kinderbüchern noch begeistern ;-).

Nun geht es mir heute nicht um Belletristik in Bücherform, sondern um Website-Texte. Inhalte von Unternehmen, die online ihre Leserschaft von ihren Produkten oder Dienstleistungen überzeugen sollen. Und zwar in Textform. Die Überschriften spielen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Oder warum hast du auf diesen Blogtitel geklickt und wolltest ihn lesen? James Bond ist nicht nur bekannt und beliebt. Er eignet sich heute für meinen Artikel ganz besonders gut. Lies einfach weiter.

Die Macht der Worte und Texte

Texte inspirieren
Quelle: Pixabay

Worte, Sätze, Texte sind nach wie vor wichtig – auch fürs Internet. Sie haben nicht nur für Suchmaschinen eine Berechtigung. Dem geschriebenen Wort sollte allgemein mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, weil Texte

  • wunderbare Geschichten transportieren
  • Sachverhalte prima beschreiben
  • zu unserer Sprachkultur gehören und mit Gutenbergs Erfindung um 1440 gedruckt und seit dem Internet-Zeitalter sogar digital vervielfältigt werden können
  • durch kreative Wortwahl unsere Phantasie beflügelt und Bilder im Kopf auslösen, die aus einem selbst kommen (und nicht von Film oder Foto vorgegeben werden)
  • inspirieren
  • Wissen vermitteln, das länger im Gedächtnis bleibt

Das alles und noch mehr können Texte, und deshalb müssen sie besser sein als nur gut, damit sie sie sich im Internet neben (Bewegt-) Bild- und Audio-Inhalten behaupten können.

Mit Texten die Internet-Welt retten?

Texte müssen heute, im Jahr 2019, besser sein als nur gut. Gut ist zu mittelmäßig. Und mittelmäßiger Content wird so wenig beachtet wie ein umfallender Sack Reis in China.

Damit Texte die Internet-Welt retten, benötigen wir einen James Bond. Oder wir benötigen gleich etliche Helden, die uns dabei unterstützen. Content-Helden, die wissen, worauf es bei Internet-Texten ankommt. Texter, Journalisten und andere Freigeister, für die Worte nicht nur Schall und Rauch sind und die sich bemühen, die treffenden Worte für ihre Leserschaft zu finden – mit ein bisschen Humor, elegantem Stil, überraschenden Momenten, Mut, Können und viel Leidenschaft. All das, was eben James Bond verkörpert.

Wir benötigen dringend bessere Text-Inhalte, die

  • zuverlässig recherchiert sind
  • auf Quellen verweisen, die bestimmte Thesen untermauern
  • Lesern helfen, eine Lösung für deren Probleme zu finden
  • unser Wissen erweitern
  • uns eine eigene Meinung bilden lassen
  • mit kreativen und bildhaften Sprachbeispielen um sich werfen, sodass man die Augen nicht mehr vom Text lassen kann (wie bei einem Roman, den man innerhalb eines Tages fertig liest, weil er so fesselnd ist)

Meine Texte sollen einen kleinen Beitrag dazu leisten. Nicht nur hier im Blog, sondern auch, wenn ich für meine Auftraggeber Textinhalte erstelle (Achtung: Eigenwerbung!).

Ganzheitliches Denken ist gefragt

Textinhalte sind nicht alles. Aber bessere Texte sind eine sehr gute Ausgangssituation für Unternehmen, die sich online präsentieren und eine effektive Content-Strategie verfolgen. Daneben ist es natürlich ebenso wichtig, sich um passendes (Bewegt-)Bildmaterial zu bemühen und über die Gestaltung der Website oder des Blogs die Leser richtig zu führen.

Quelle: eigene Aufnahme

Im Endeffekt geht es also um eine ganzheitliche Konzeption. Und genau das befürworten die Autoren Weller und Harmanus in ihrem Buch „Content Design – durch Gestaltung die Conversion beeinflussen“ (unbezahlte Werbung!), die als Wissenslektüre aktuell auf meinem Schreibtisch liegt.

Einsichten und Ansichten werde ich diesem Artikel hinzufügen, sobald ich das Buch ganz gelesen habe. Immerhin 45 von 383 Seiten sind dem Thema Text gewidmet. Das sind 12 % des gesamten Inhalts. Es muss also was dran sein an der (immer noch) großen Bedeutung von Textinhalten im Internet!

Texte sind nicht alles, aber ohne Texte ist das Internet irgendwie leer.

Ich begebe mich gerne in die Fußstapfen von 007. Das verspricht eine spannende Mission zu werden.

 

In diesem Sinne – einfach textgenial!